III. Gemeindefahrt in 2013 zu historischen Kirchen in Arle, Dornum und Osteel

Bei der 3. Gemeindefahrt 2013 wurden die Kirchen in Arle, Dornum und Osteel angesteuert. Bei der Kirche in Arle, die im Mittelalter zum Bistum Bremen zählte,fiel uns  schon  von
weitem die exponierte Lage  und die enorme Größe auf. Hier sollte schon im 12. Jahrhundert ein kirchliches Zentrum geschaffen werden, das als Taufkirche und  Gottesdienstort für
Menschen aus einem großen Umkreis dienen sollte. Wir hörten von den vielen Etappen der Baugeschichte. Besonders auffällig ist das Baumaterial: Die St.  Bonifatiuskirche ist eine Tuffsteinkirche   - Tuffstein wurde per Schiff aus dem Raum Andernach hierhergebracht, erwies sich aber im rauen ostfriesischen Klima aus  relativ  ungeeignet. Aus dem Mittelalter
stammen noch der wuchtige Taufstein und das filigran gearbeitete Sakramentshaus,das sich ähnlich nur noch in Norden und in Tettens findet.  Auch  der  Altar ist im Grundbestand
noch vorreformatorisch. Die Rohlfs-Orgel von 1799 wurde vom Dorfschulmeister entworfen und ist im Aufbau des Prospektes unserer Victorburer Orgel ganz ähnlich.Fürstlich bewirtet
wurden wir im Anschluss an die Führung von Pastor Neemannn mit Tee und Kuchen vom Frauengesprächskreis Arle.
Die Dornumer Kirche stammt zwar auch aus dem Mittelalter, doch im Inneren dominiert eine ganz andere Zeit – farbenfroh und detailfreudig haben Angehörige  der Künstlerfamilie
Cröpelin in Kanzel, Altar und der Empore  der Herrlichkeitsbesitzer alles gegeben. Besonders wichtig für uns Victorburer ist die wunderbare Kanzel, die  mit  dem  erhaltenen Figuren
programm und dem in originaler Stellung vorhandenen Kanzelaufgang. So erhalten wir einen guten Eindruck  von  der  ursprünglichen  Gestaltung  der  Kanzel in der St. Victor-Kirche.
Andreas, Johannes und Petrus bewachen z.B.in beiden Kirchen den Kanzeleingang, nur dass in St.Victor die ursprüngliche Gestaltung leider ganz und gar verändert  wurde.  Was  für
ein  Unterschied  auch in der Farbgebung: man ahnt förmlich die Freude der „barocken Dornumer“ an den Farben in der Kirche nach dem schlimmen grauen 17. Jahrhundert mit Krieg-
und Pestzeiten. Große Aufmerksamkeit bekam die neu zugängliche gemachte Gruft mit den Särgen der Familie von Closter.
In Osteel angekommen, fiel  gleich  der  Zusammenhang  der Großbauten der Brookmerlander des Mittelalters in Osteel, Marienhafe, Engerhafe  und Victorbur auf – hier ist dasselbe
Denken maßgeblich gewesen. Der wuchtige Turm von St. Warnfried gibt uns eine gute Vorstellung, wie der Victorburer Turm einst ausgesehen haben mag und das System der mittel-
alterlichen brookmerlander Türme ergab ein hervorragendes  Netz von Seezeichen für die damalige Schifffahrt. Im Inneren beeindruckte uns die historische Edo-Evers-Orgel, noch aus
der Zeit des beginnenden dreißigjährigen Krieges. Denkmäler  und  Epitaphien  wichtiger  Osteeler (Fabricius, Schomerus u.a.)  wurden genau betrachtet. In der Abschlussandacht zu
Psalm 62 (Orgel: Klaus Rodewald) ging Pastorin Düring-Hoogstraat auf die Bedeutung unserer historischen Kirchen als See- und Seh-Zeichen ein.
Fotos: Jürgen Hoogstraat

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