![]() |
Ev.-luth.
St.-Victor-Kirchengemeinde
Victorbur
| ![]() |
Sie befinden sich hier: » Startseite » Über uns » Unsere Kirche » Bau- und Sanierungsarbeiten in der Neuzeit » Dachbodenerneuerung | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Der Anlass Anobium
punctatum, so der lateinische Name für den Übeltäter. Im normalen
Umgangston wird er der Gewöhnliche
Nagekäfer genannt. Dieser hatte sich an den Dachbalken der St. Victor
Kirche St. Victor Kirche gütlich getan. In seiner angeborenen Standorttreue hat
er sich in den zurückliegenden Jahrzehnten auf dem Dachboden vermehrt. Mehrere
Generationen hausten in dem Holz. Insbesondere die Käferlarven führten zu
erheblichen Zerstörungen im Dachgebälk.
| ![]() Gewöhnlicher
Nagekäfer |
Die Untersuchung Eine eingehende Untersuchung des Dachstuhl durch das Ingenieurbüro Reiner Röding im Frühjahr 2006 brachte es zu Tage. Die Deckenbalken aus Eichen- und Nadelholzbalken wiesen erhebliche Zerstörungen durch Larvenfraß in den Kantenbereichen auf. Die Tragfähigkeit der tragenden Querschnitte der Hölzer war nicht mehr gegeben bzw. erheblich eingeschränkt. Die Fußbodendielung war fast vollständig ein Opfer der gefräßigen Larven geworden. Als besonders gefährdet stufte das Ingenieurbüro die Unterhangdecke über dem Kirchenraum ein, an der die historische Zierdecke gefestigt ist. Das
Ingenieurbüro empfiehlt in seinem Untersuchungsbericht die Bekämpfung des Nagekäfers
bei allen befallenen und
augenscheinlich unbefallenen Hölzern durch Begasung mit Sulfuryldifluorid.
Einzubeziehen sind weitere Hölzer wie KIrchengestühls, Altar und Orgelbereich. Sulfuryldifluorid zeichnet sich dadurch aus, dass es nicht zur Gefährdung der Ozonschicht beiträgt und außerdem schnell eindringt und somit eine umfassende Bekämpfung gewährleistet. Da Sulfuryldifluorid jedoch eine mittlere bis hohe akute Toxizität: besitzt, waren für die Zeit der Begasung umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen erforderlich. | ![]() Larve des gewöhnlichen
Nagekäfers |
Die Baumaßnahmen
Der Bauabschnitt 1, die Bekämpfung der Schädlinge Aufgrund der Empfehlung des Ingenieurbüros wurde im Oktober 2006 der
Auftrag zur Begasung der Kirche
vergeben. Die Kosten betrugen 50.000,00 € und wurden aus Denkmalschutzmitteln
der Landeskirche beglichen. Hierzu deckte man das gesamte Kirchendach mit weißen
Planen luftdicht ab bevor das Gas eingeleitet wurde. Über eine Woche durfte das
Kircheninnere aus Sicherheitsgründen wegen der Giftigkeit des Gases nicht
betreten werden. Die gesamte Kirche war außen rundum bis über die Dachrinnen
eingerüstet. Am, Dienstag, den 31.10.2006 war es dann soweit. Der 1. Bauabschnitt der Dachrenovierung war abgeschlossen und Pastor Hoogstraat konnte zum Reformationstag am 31.10.2006 den plattdeutschen Gottesdienst in der gründlich gereinigten Kirche halten. Zwischenzeitlich fanden der Abschlussgottesdienst der Kinderbibelwoche am 23.10.2006 um 10.00 Uhr in der Reithalle von Wilhelm de Vries in Uthwerdum und der Gottesdienst am 29.10.2006 um 10.00 Uhr in unserem Gemeindesaal statt. Das Gerüst blieb noch eine Woche stehen um Dachziegeln auszutauschen und
um die Fenster der Kirche zu streichen. | ![]() Unser Ersatzgotteshaus am 23.10.2006, die Reithalle von Wilhelm de Vries in Uthwerdum |
Der Bauabschnitt
2, die Sanierung des Dachbodens
Am 11.06.2007 wurden in einer beschränkten Ausschreibung durch die
Landeskirche, vertreten durch das Amt für Bau- und Kunstpflege Osnabrück,
vertreten durch die Außenstelle Aurich, sechs in Ostfriesland ansässige Firmen
zur Abgabe eines Angebots für die Erneuerung der Dielung über der
Holzbalkendecke aufgefordert. Die Prüfung der Angebote durch die Außenstelle ergab eine Empfehlung für
den Anbieter Tischlerei Trump aus Südbrookmerland. Der Kirchenvorstand
beschließt am 10.07.2007 auf seiner Sitzung einstimmig die Vergabe an die
Firma Trump bei einer Angebotssumme von 34.570,71 €. Die Firma Trump begann sofort mit der Entfernung der alten Holzbalken.
Dabei wurde festgestellt, dass die Balken abgängig und zu ersetzen sind. Die
Firma Groen und Janssen, Georgsheil, teilt auf Anfrage am 09.10.2007 mit, dass
sie die neuen Eichenbalken in absehbarer Zeit nicht liefern kann. Am 21.10.2007 trafen die Eichenbalken ein
und wurden auf dem Firmengelände von Groen & Janssen eingelagert. Wegen der
Weihnachtsfeiertage wird ihr Einbau für Januar 2008 eingeplant. Die Aufnahme
der Arbeiten durch die Firma Trump verschob sich aufgrund der Wetterlage jedoch
auf den 15. April 2008. Mittels Schwerlastkran und einer Arbeitsbühne auf der Südseite in Höhe der Dachrinne werden die
sperrigen Eichenbalken über eine provisorische Öffnung im Dach in das Innere
des Kirchendachs gehievt. Die alten Holzbalken hatten die Querschnittsmaße von
28 x Nach dem Einbau der neuen Balken wurde die begehbare Bodendielung
erneuert. Hierbei wurden ebenfalls die Dämmung und die Vliesbahnen verbaut. Bezüglich der Sicherung der abgehängten Decke im Kircheninneren
entschied das Amt für Bau- und Kunstpflege das Vorhaben einer separate
Aufhängung an den neuen Deckenbalken zu verwerfen und stattdessen die vorhanden
Aufhängung nachzujustieren. Die Kirche St. Victor konnte während der Maßnahmen im Bauabschnitt 2
uneingeschränkt weiterhin benutzt werden. Zu keiner Zeit hat eine Gefahr für
die Gottesdienstbesucher bestanden. Die Gesamtkosten für den Bauabschnitt 2 beliefen sich auf 110.000 €, die
ebenfalls von der Landeskirche getragen wurden. | ![]() Arbeitskran befördert die Eichenbalken ..... ![]() boden der St. Victorkirche gehievt werden. |
Copyright Ev.-luth.
Kirchengemeinde St. Victor » Februar 2010 « |