Ev.-luth.
St.-Victor-Kirchengemeinde
Victorbur
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Rechnungsbuch der Gemeinde Victorbur aus dem 17. Jahrhundert im Original Theodor Voß Die ältesten Rechnungsbücher der Kirchengemeinde Victorbur Herausgeber: Upstalboom-Gesellschaft, Aurich, 2009 ISBN 3-934508-36-7 Vorstellung der Rechnungsbücher am 14.02.2009 im Gemeindesaal der Kirchengemeinde Victorbur | deutet neben ihrem Wert für die Hand des Genealogen einen großen Gewinn für die Erforschung der Kirchengeschichte des Brookmerlandes. Besonders kennzeichnend für die Region in der Mitte des 17.Jahrhunderts ist die nur lang- same Erholung von den Katastrophenjahren des dreißigjährigen Krieges. Wertvolle Informationen erhalten wir durch die nunmehr vorgelegten Kirchen- rechungs- und Armenbücher aus praktisch jedem Lebensbereich der Kirchen- gemeinde. Als Beispiele seien genannt: Die Rechnungsbücher geben Auskunft nicht nur über die Häufigkeit der Abendmahlsfeiern, sondern zeigen auch an, wie viel Brot und Wein darin verbraucht wurde. Rückschlüsse über die Besucherzahlen werden vor der namentlichen Aufzeichnung in späterer Zeit möglich; - die Errichtung des Altars Die komplette Abrechnung für alle Arbeiten am Passionsaltar von 1657 sind jetzt zugänglich und ergeben wichtige Details hinsichtlich der Namen be- teiligter Handwerker und Künstler sowie verwendeter Materialien; 1650 musste Interessent Butte Jebbes mit seinen Mitstreitern nach Ende des großen Kriegens zunächst einmal wieder Ordnung in die Armenabrech- nungen bringen, das ganze dörfliche Gefüge bedarf einer Reorganisation. Hier dürfte einer der wichtigsten Gründe für die Neuanlage der ausgewer- teten Bücher liegen; Für einzelne Victorburer Einwohner wie für ihn erhellen sich durch die Auf- zeichnungen der Armenbücher die Lebensumstände ganz enorm. Durch die eingestellten Hilfslieferungen für ihn erfahren wir weit vor Begin des Kirchen- buches sein Sterbedatum, - die Arbeiten am Friedhof und an der Einfriedung Zunächst durch Kriegsfolgen ab 1648 und dann durch die Pestepedemie von 1666 werden umfangreiche Arbeiten auf dem Friedhof und an der Friedhofsmauer erforderlich, neu zu beschaffende und wieder verwendbare Materialien geben ein aufschlussreiches Bild von den Baumaßnahmen; Die Verhandlungen und die Schwierigkeiten beim Einbau der Kanzel im Winter 1697/98 geben neben kunstgeschichtlich wertvollen Details interes- sante Hinweise auf das Transportwesen und die damaligen Kommunika- tionswege. Ihre Inschrift, sie sei „aus christlicher Liebe gegeben…“ kann als Überschrift über dem gesamten der hier vorgelegten Rechungsbücher stehen; Schon 1660 ist ein Orgelbauer in Victorbur beschäftigt und ganz neben- bei erfahren wir, dass der bedeutende Orgelbauer Valentin Grotian hier tätig war, von dem u.a. das wertvolle Instrument der Kirche in Pilsum stammt; Liebevoll wird versucht, für die Kinder des Gerd Peters ein gutes Zuhause und die bestmögliche Versorgung zu finden – bis heute berühren die gar- nicht so „amtlichen“ Eintragungen der Armenvorsteher; Viele Familienverbindungen werden deutlich und die Angaben des Orts- sippenbuches für Victorbur werden durch wertvolle Einzelnachrichten über die Lebensumstände der Familien bereichert. Das Buch in der Bearbeitung von Theodor Voss ist in wenigen Exemplaren noch im Gemeindebüro zum Preis von 30,00 Euro zu haben. |
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Kirchengemeinde St. Victor » März 2009 « |